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Barrierefreie Hochzeit

Die Barrierefreiheit an Hochzeiten ist ein Thema, welches bei der Planung meistens nicht als erstes angesprochen wird, ausser das Brautpaar oder das engste Umfeld ist direkt davon betroffen. Oft beginnt man mit der Suche nach Locations, grossartigen Designs oder man sucht sich den/die passende/n Fotografen/in aus. Alles nimmt langsam seine Form an. Doch was genau müsste in der Planung berücksichtigt werden, wenn die Braut oder der Bräutigam oder ein Gast selbst von einer Beeinträchtigung betroffen ist und eine barrierefreie Hochzeit geplant werden soll?

Es sind sicherlich sehr unterschiedliche Herangehensweisen in der Planung, je nachdem ob Braut und Bräutigam oder eingeladene Gäste betroffen sind oder nicht. Grundsätzlich wird die Planung aber auch in diesen Fällen genau gleich aufgegleist, wie wenn keine beeinträchtigte Person dabei ist. Sicherlich muss auf einiges mehr geachtet werden, wo man eventuell auch unterschiedliche Dienstleister mit an Bord holt. Grundsätzlich macht es aber keinen signifikanten Unterschied, wichtig ist nur von Anfang an das Bewusstsein für die spezielle Situation.

Wenn das Paar selbst nicht betroffen ist, wird bei uns in den ersten Sitzungen schnell das Thema angesprochen, ob eingeladene Gäste beispielsweise betroffen sind von Höhenangst, wenn die Hochzeit in den Alpen stattfinden soll, oder nach Gehfähigkeiten der Gäste. Beispielsweise auch, ob spezielle Bedürfnisse der einzelnen Gäste bereits bei der Auswahl der Location beachtet werden müssten. Ebenso ist die Altersstruktur der eingeladenen Gäste ein wichtiger Punkt, wenn zum Beispiel bei der Hochzeit weite Gehdistanzen eingeplant sind oder Treppen ein Hindernis darstellen könnten.

Doch gehen wir jemals wirklich tiefer in die Thematik der Barrierefreiheit ein? Selten. Gerne möchten wir mit diesem Blog ein wenig genauer aufzeigen, was beachtet werden sollte für eine barrierefreie Hochzeit.

Wir gehen in diesem Blog grob auf die Beeinträchtigungen in folgenden Bereichen ein:

  • Gehbeeinträchtigung mit Rollstuhl
  • Seh- und Hörbeeinträchtigung

Uns ist bewusst, dass es noch viele weitere Hindernisse und Einschränkungen gibt, als die im Artikel erwähnten. Es ist uns jedoch ein Anliegen, die Lesenden auf das Grundthema zu sensibilisieren.

Gäste im Rollstuhl

Sicherlich muss bei der gewählten Location abgeklärt werden, ob ein barrierefreier Zugang sowie die freie Bewegung in der Location im Rollstuhl möglich sind. Zusätzlich müssen Sanitäranlagen überprüft werden und zugänglich sein. Bei einer Trauung in der Kirche, besteht die Option, dass der Rollstuhlfahrer auf der Aussenseite der Bänke platziert werden kann, dies muss jedoch situativ an die Kirche angepasst werden. Falls nur die Möglichkeit besteht, dass der Rollstuhl im Gang platziert werden kann, dann muss mit dem Fotografen und dem Brautpaar sicher besprochen werden, wie es beim Ein- und Auszug des Paares passend ist und ob es bei den Fotos in Ordnung ist, wenn dieser zu sehen ist. Bei der Bestuhlung ist es wichtig auf Tischbeine zu achten. Diese können für Rollstuhlfahrende ein Hindernis darstellen. Ebenfalls muss der Platz am Tisch, ein wenig grosszügiger bemessen werden. Bei einem Stehapéro wären auch Bistrotische eine grossartige Lösung. Sicherlich von Vorteil wären Schiebetüren, welche automatisch öffnen oder nicht zu schwere Türen, welche gut geöffnet und auch für einige Sekunden offengehalten werden können. Zusätzlich gilt zu beachten, dass man die Anreise nochmals abklärt und allenfalls noch ein zusätzliches Fahrzeug benötigt. Falls Treppen ohne Lift oder Rampe überwindet werden müssen oder unterschiedlicher Untergrund besteht, können die Betroffenen im Vorfeld informiert und mit ihnen abgeklärt werden, ob die Überwindung ohne Unterstützung möglich ist oder zusätzlich Hilfe benötigt wird. Natürlich wird auch abgeklärt, ob noch etwas zusätzlich beachtet werden muss. Der Boden stellt oft ein Hindernis in unterschiedlicher Ausprägung dar, ob Gras, Holzsplitter oder Kiesplätze. Eine direkte Abklärung mit den betroffenen Personen wird sehr geschätzt und ist für die Umsetzung eines gelungenen Festes eine Kleinigkeit.

Brautpaar im Rollstuhl

Zusätzlich zu den oben erwähnten Punkten muss man beim Brautpaar sicherlich noch beachten, dass das Kleid respektive der Anzug auch im Sitzen bequem ist und das Paar sich wohlfühlt. Je nachdem muss auch die Länge des Kleides an die Position angepasst werden.  

Sehbeeinträchtigung

Hier hat sicherlich das komplette Design der Hochzeit ein anderes Gewicht. Wir empfehlen, auf spezielle Stoffe zu achten, welche das Fühlen spannender und angenehmer machen. Auch kann man mit Blumen arbeiten, die einen stärkeren Duft haben als andere, oder der Duft mit Hilfsmitteln angenehm verstärkt werden kann. Bei leichten Beeinträchtigungen kann man mit Kontrasten eine Art Farbwelt generieren, welche für das Auge einfacher zu sehen oder auch mehr Effekt auslösen kann. Natürlich ist dies sehr individuell auf die betroffene Person abzustimmen. Sicherlich zu empfehlen, wenn das Brautpaar selbst davon betroffen ist. Auch kann bei der gesamten Papeterie darauf geachtet werden, dass man diese gedruckt verschickt und mit Prägungen, Vertiefungen und ein wenig speziellerem Papier arbeitet, damit dies auch ein Erlebnis auslösen kann – allenfalls sogar auch in Blindenschrift eingeladen wird. Wenn die gesamte Gästekommunikation online gemacht wird, muss darauf geachtet werden, dass die Webseite auch barrierefrei gebaut ist. Dies sollte auch bei der restlichen Online-Kommunikation mit den Gästen gegeben sein, damit Informationen einfach und schnell zu finden und verständlich sind.

Hörbeeinträchtigung

Dies kann besonders bei einer emotionalen Traurede sehr einschränkend sein, allenfalls kann man mit Dolmetschern arbeiten, die direkt vor Ort in die Gebärdensprache übersetzen. Wenn eine professionelle Übersetzungskraft dazu gebucht wird, können Übersetzungen auch von Gästebeiträgen und sonstigen Reden gemacht werden. Und natürlich ist es wichtig zu schauen, dass die betroffenen Personen einen guten Blick auf das Brautpaar oder die Gäste haben, und so platziert werden in der Sitzordnung, dass sie Lippenlesen können und/oder die Emotionen auch visuell aufnehmen können. Ansonsten empfehlen wir Texte zu drucken und im passenden Design zu gestalten. Wenn es anschliessend um die Feier geht, können DJs mit unterschiedlichen Bassen arbeiten, damit die Personen über die Vibration auch mittanzen können und Lieder allenfalls auch erkennen können. Ein Vorgespräch mit dem DJ zu diesem Thema lohnt sich auf jeden Fall.

Neben den erwähnten Punkten gibt es zusätzlich noch ganz viele kleine Sachen, welche beachtet werden sollten. Zum Beispiel die eingestellte Höhe der Photobox, so dass man, auch wenn man sitzt, gut auf dem Foto zu sehen ist.

Wir haben in unserem Blogbeitrag nur einige Beispiele aufgelistet, was es zu beachten gilt. Natürlich ist uns bewusst, dass es diesbezüglich noch sehr viele weitere Aspekte gibt, welche beachtet werden müssen oder es auch weitere Beeinträchtigungen und Hindernisse gibt, welche ergänzt und vor allem individuell behandelt werden sollten. Wichtig ist uns einfach, dass man das Thema im Alltag integriert und jedem Gast, egal ob beeinträchtigt oder nicht, ein wunderbares Erlebnis ermöglicht.

Wir freuen uns mit euch eine barrierefreie Hochzeit zu gestalten und euch vor Ort zu unterstützen. Meldet euch jetzt für ein unverbindliches kostenloses Erstgespräch an.

Alle Bilder wurden von Juli Marleen Photography gemacht. Herzlichen Dank, dass wir diese für dieses wichtige Thema verwenden durften.

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