Es gibt unterschiedliche Arten einer Trauung. Einige Paare wünschen sich in einer Kirche oder Kapelle zu heiraten, andere wiederum möchten gerne auf einer grossen grünen Wiese in der Natur ihre Zeremonie abhalten. Die freie Trauung ist im Trend, doch wieso ist der Budgetposten Trauung so hoch? Wieso kostet eine Freie Trauung mehr, auch wenn es simpler aussieht?
Für den Vergleich beginnen wir am besten bei der kirchlichen Trauung. Für diese Art von Eheschliessung muss mindestens eine Person der Kirche beigetreten sein. Zudem muss man für kirchliche Trauungen bereits die zivilrechtliche Trauung vollzogen haben. Für die freie Trauung muss keine zivilrechtliche Trauung durchgeführt werden. Die freie Trauung kann von zwei Personen zu jedem Zeitpunkt abgehalten werden, unabhängig davon, ob das Paar auch zivilrechtlich verheiratet ist. Natürlich ist aber die freie Trauung allein vor Gesetz nicht rechtskräftig.
Wenn wir auf die Kosten des Gottesdienstes in der Kirche schauen, sind diese meistens einiges geringer. Ist das Brautpaar Mitglied der Kirche, bezahlt man für die Kirche oder Kapelle sehr wenig und zum Teil auch gar nichts. Die Kosten sind über das Bezahlen der Kirchensteuer bereits gedeckt. Es kommt allerdings drauf an, ob beispielsweise eine Kapelle im Besitz einer Stiftung ist, da können Kosten von CHF 500 bis CHF 700 anfallen. Jedoch ist dies je nach Pfarrei, Gemeinde oder Stiftung unterschiedlich.
Je nach Stil oder Baustil der Kirche kann auch an Dekoration gespart werden. Es reicht oft, wenn die Sitzbänke dezent mit Blumen geschmückt sind oder vor dem Altar noch Blumen (mit oder ohne Kuben) platziert werden. Vielfach ist die Kirche bereits üppig dekoriert und die Kirche als Lokalität für die Anzahl Gäste zu gross, sodass zusätzliche Dekorationen oftmals untergehen würden. Nichtsdestotrotz wird in gewissen Kirchen erwartet, dass ein Teil der Blumendekoration in der Kirche gelassen wird als eine Art Spende. Auch dies ist von Kirche zu Kirche unterschiedlich.
Nun jedoch noch ein paar Fakten zur freien Trauung. Paare entschieden sich aus unterschiedlichen Gründen für eine freie Trauung, auch wenn der Budgetposten Trauung damit höher ist. Es kann sein, dass beide nicht derselben Religion angehören, dass es bereits die zweite Trauung ist, man sich mit der Religion nicht identifizieren kann, man den gesamten Ablauf frei gestalten möchte, zivilrechtlich nicht heiraten möchte oder man einfach gerne draussen in der Natur ist. Um hier schon mal einen Irrglauben zu beseitigen; eine freie Trauung muss nicht zwingend draussen stattfinden. Diese kann auch in einem Saal, einem Raum, einem Restaurant oder Hotel oder sogar auch in einer Kapelle oder Kirche stattfinden – sofern das die Kirche erlaubt.
Wieso jedoch die freie Trauung mit mehr Kosten verbunden ist, werden wir euch gerne hier aufzeigen:
- Die Suche nach einer perfekten Lokalität ist oft mit mehr Aufwand verbunden, da öffentliche Räume/Plätze in der Schweiz nicht einfach ohne Abklärungen für eine Trauung genutzt werden können. Ein weiterer Punkt ist, dass Wälder, Seen, oder Wiesen auch oft in Privatbesitz sind oder der Gemeinde gehören. Für die Nutzung benötigt man deshalb oftmals eine Bewilligung.
- Freie Trauungsplätze bei bestehenden Locations können oftmals nur gebucht werden, wenn anschliessend auch das Bankettessen oder mindestens ein grösserer Apéro in der Location stattfindet. Hier kann es sein, dass eine Mindestkonsumation anfällt.
- Eine Schlechtwetter-Option ist meistens aufwändiger zu finden und muss zusätzlich gebucht oder organisiert werden so zum Beispiel ein Zelt. Auch für Sonnenschutz muss zusätzlich gesorgt werden.
- Ein professioneller Traugestalter investiert im Schnitt zwischen 20-30 Stunden für das Erstellen einer Trauung mit Vorgespräch, Ritualabklärungen, Schreiben der Rede und natürlich die Anwesenheit vor Ort.
- Der grösste Budgetposten neben dem Traugestalter ist sicherlich die Infrastruktur. Während bei einer Kirche Sitzgelegenheiten vorhanden sind, muss bei einer freien Trauung oftmals Mobiliar sowie teilweise auch sanitäre Anlagen dazu gemietet werden.
- Die Böden sind oft nicht geeignet für die Schuhe der Braut. Daher kann es vorkommen, dass zusätzlich ein anderer Untergrund organisiert werden muss, zum Beispiel ein Teppich.
Damit eine freie Trauung das nötige Ambiente bekommt braucht es vielfach eine aufwändigere Dekoration. Für die Umrahmung des Brautpaars und des Traubereichs werden oft Traubögen oder sonstige florale oder dekorative Hintergründe eingesetzt. Für die Miete eines Traubogens, der mit Blumen und/oder einem Tuch dekoriert ist, rechnet man mit einem Preis zwischen CHF 600 – CHF 900. Der Preis variiert je nach gewünschten Blumen und Aufwand der Dekoration.
Was oft auch vergessen geht ist, dass der Pfarrer oder die Pfarrerin in der Kirche nicht zusätzlich vom Paar bezahlt werden muss. Auch dieser Kostenpunkt ist über das Bezahlen der Kirchensteuer abgedeckt. Bei der freien Trauung können zwar Kosten gespart werden, wenn ein Familienmitglied oder Freund*in die Traurede übernimmt. Wenn jedoch eine professionelle Trauperson gebucht wird, muss mit weiteren Kosten gerechnet werden. Diese belaufen sich je nach Erfahrungen der Personen auf zwischen CHF 1’800 – CHF 2’800.
Eine freie Trauung ist sicherlich im Trend, da es auch sehr viel Spielraum für eigene Wünsche an den Ablauf, die Dekoration und den Ort gibt. Wir persönlich lieben freie Trauungen, da es sehr schöne und einzigartige Plätze in der Schweiz gibt, welche man dafür nutzen kann. Der Kreativität kann freien Lauf gelassen werden, um die eigene Vorstellung umzusetzen und jede Trauung zu etwas Einzigartigem zu machen. Gerne beraten wir unsere Brautpaare bezüglich Budgets und Kostenpunkte. Eine Freie Trauung muss aufgrund der Zusatzmaterialien nicht zwingend teuer sein. Es kann in verschiedenem Budgetrahmen eine Zeremonie organisiert und umgesetzt werden. Wir freuen uns euch beratend zur Seite zu stehen. Meldet euch – gerne wandeln wir eure Fragezeichen in Punkte um.
Euer Liebesding-Team
