Es gibt viele Möglichkeiten von Trauungen. Untenstehend findet ihr Erklärungen, was genau der Unterschied zwischen einer freien und einer kirchlichen Trauung ist. Darf eine kirchliche Trauung auch draussen stattfinden? Antworten auf diese und weitere Fragen findet ihr im Beitrag.
Welche unterschiedliche Arten von Trauungen gibt es?
Standesamtliche Trauung
Die zivilrechtliche Trauung nennt man auch die Basis jeder Ehebindung. Vorteil bei einer ausschliesslich zivilen Trauung ist, dass diese relativ kostengünstig umgesetzt werden kann (Ehedokumente und Trauung rund CHF 400) und so oder so gemacht werden muss. Was hier einschränkend ist, ist der Ablauf einer Ziviltrauung – es gibt beim Ablauf nicht viel Gestaltungsspielraum – respektive kommt dies stark auf den Standesbeamten/in an und wird von den Paaren oftmals als nüchtern und kurz empfunden. Zudem sind die Platzverhältnisse je nach Standesamt stark eingeschränkt. Deshalb können oft nicht alle Gäste an der Zeremonie teilnehmen.
Kirchliche Trauung
Eine kirchliche Trauung bietet oftmals Zugang zu den traumhaft schön erhaltenen Kirchen in unserem Land. Leider ist es in vielen Kirchen – insbesondere den Katholischen – nicht möglich eine freie Trauung ohne religiösen Hintergrund durchzuführen. Eine kirchliche Trauung bedingt, dass diese einem detaillierten Ablauf folgt, je nachdem ob katholisch oder evangelisch-reformiert. Auch hier ist der Gestaltungsspielraum je nach Pfarrer kleiner oder grösser. Wichtig ist, dass man vorher zwingend zivil geheiratet haben muss. Auch ist es homosexuellen oder geschiedenen Paaren leider immer noch nicht möglich, sich kirchlich trauen zu lassen (Ausnahmen sind reformierte Segnungsfeiern ohne Ringtausch und Ja-Wort und ohne Eintrag im Kirchenregister). Kostentechnisch ist diese Version ebenfalls spannend.
Freie Trauung
Wie der Name schon sagt, steht es dem Brautpaar bei dieser Art von Trauung frei, wie und wo die Trauung stattfindet. Im Gegensatz zu einer kirchlichen oder standesamtlichen Trauung kann diese auch in der freien Natur oder an ganz verrückten Orten stattfinden. Jegliche Religionen, Rituale oder Arten von Trauungen sind möglich. Die Kosten sind hier durchschnittlich am Höchsten, da neben dem Trauungsgestalter auch noch Kosten für Infrastruktur und Technik dazu kommen.
Wer kann eine freie Trauung durchführen?
Es gibt dafür ausgebildete Personen, welche sich als „freie Trauungsgestalter“ etabliert haben und schon mehrere Trauungen durchgeführt haben. Dazu gehören auch verschiedene Arten von spirituellen Personen wie Zen Mönche, Buddhisten, ehemalige Pfarrer oder freie Ritualgestalter. Selbstverständlich ist es in einer freien Trauung auch möglich, sich von einer Freundin, einem Freund oder Familienmitglied trauen zu lassen.
Kostet auch eine kirchliche Hochzeit etwas?
Grundsätzlich muss das Paar bei einer kirchlichen Trauung für den Organisten respektive den Sigrist/in oder Sakristanendienst aufkommen. Die Miete einer Kirche kostet normalerweise nichts. Hier gibt es die Ausnahme, dass die Kapellen eine Art Pauschale berechnen können, da diese nicht dauerhaft besetzt sind. Wenn man einen Pfarrer aus der Wohngemeinde zum Ort der Trauung mitbringt, kommen Spesen für den Pfarrer dazu. Die Kosten belaufen sich lediglich auf rund CHF 300 bis CHF 500 je nach Ort. Meistens spielt es auch eine Rolle, ob man in der jeweiligen Gemeinde wohnt oder nicht. Freiberufliche Pfarrer verlangen je nachdem ein kleines Honorar.
Muss man für eine kirchliche Trauung noch in der Kirche sein?
Da spielt es eine grosse Rolle, ob man von einer katholischen oder evangelisch-reformierten Hochzeit spricht.
Katholische Trauung
Beide Partner müssen Mitglied in einer Landeskirche der Schweiz sein, mindestens eine Person davon mit katholischer Konfession. Wenn beide reformiert oder aus der Kirche ausgetreten sind, ist eine katholische Trauung nicht möglich. Wenn nur eine Person katholischen Glaubens ist, muss die zweite Person in einem aufwändigen Verfahren eine Dispensation bei der katholischen Kirche einholen. Es muss bei jeder katholischen Trauung zwingend ein katholischer anerkannter Pfarrer anwesend sein.
Evangelisch-reformierte Trauung
Mindestens eine Person muss Mitglied in einer der Landeskirche der Schweiz sein. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind hier offener: Es ist möglich zwei Personen mit katholischer Konfession, evangelisch-reformiert zu trauen. Ebenso ist es möglich eine Person mit ev-ref. Konfession und eine aus der Kirche ausgetretene Person sowie auch eine interreligiöse Person reformiert zu trauen.
Es gibt dabei jedoch immer wieder Veränderungen. Am besten wendet man sich diesbezüglich an die Ansprechpersonen bei den entsprechenden Landeskirchen.
Kann eine kirchliche Hochzeit ausserhalb einer Kirche stattfinden?
Katholische Trauungen können nur in geweihten Räumen stattfinden – meistens sind dies katholische Kirchen oder Kapellen. Es ist zudem selten möglich, eine katholische Trauung in einer reformierten Kirche durchzuführen, unter keinen Umständen jedoch draussen. Die reformierte Kirche ist auch diesbezüglich etwas offener, der Trauungsort muss aber des Anlasses würdig sein. Zudem spielt die Flexibilität des jeweiligen Pfarrers eine grosse Rolle bei der Offenheit bezüglich Lokalitäten bei reformierten Trauungen.
Ist eine Outdoor-Trauung in der Schweiz (wettertechnisch) überhaupt möglich?
Natürlich ist eine Outdoor-Trauung möglich in der Schweiz. Da das Wetter jedoch sehr unbeständig ist, braucht es zwingend immer eine Schlechtwetter-Variante. Wichtig ist zudem immer, dass man alle Einflussfaktoren beachtet und eingrenzt: Umgebungslärm, Hitze, Sonnenschutz, Pollen, Insekten sowie unbedingt schaut, dass eine passende Infrastruktur vorhanden ist.
Welche Trauungslokalitäten liegen im Trend?
Man sieht heutzutage auf jeden Fall immer mehr freie Trauungen. Dabei insbesondere auch Trauungen an speziellen Orten wie auf dem Berg, in einem Gewächshaus, in einer Gärtnerei, auf einer Waldlichtung oder mit Seeanstoss auf einer schönen Wiese. Aber auch die schön gelegenen Kapellen mit toller Aussicht sind nach wie vor noch sehr gefragt.